Projekt Europa macht Schule der SESB
Klasse 8e mit Gaia aus Italien
Europa macht Schule ist ein Programm des DAAD, das internationale Studierende mit deutschen Schulklassen zusammenbringt.
Wenn man sich für das Projekt anmeldet, weiß man nicht, wen man trifft: einen litauischen Jurastudenten? Oder etwa eine irische Physikstudentin?
Für uns war es ein glücklicher Zufall: Gaia ist eine Italienerin aus Norditalien, die dieses Jahr in Berlin Sprachwissenschaften studiert. Das passte gut zu unserer Europaklasse, zum einen, weil Gaia sehr gut Französisch versteht, zum anderen, weil wir uns im Rahmen unseres Kurses über Migration für Italien interessierten. Gaia besuchte zuerst den Workshop im Museum Europäischer Kulturen, den wir im Rahmen des GWI-Tags am 13. Juni durchführten, und kam dann zweimal während des GWI-Unterrichts in unsere Klasse.
Beim ersten Mal erzählte sie uns vor allem von Italien als Auswanderungsland im 19. Jahrhundert. Beim zweiten Mal haben wir über Italien als heutiges Einwanderungsland gesprochen. Anschließend haben wir uns gemeinsam den Film „Verboten für Hunde und Italiener” angesehen, der die Geschichte einer Familie erzählt, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus Italien nach Frankreich ausgewandert ist.
Was haben wir beim Projekt Europa macht Schule gelernt?
Ich habe das Erasmus-Programm kennengelernt. Später möchte ich auch ein oder zwei Semester im Ausland verbringen. Am liebsten in Spanien.
Es war schön, Gaia kennenzulernen. Sie kommt aus Turin und studiert Sprachwissenschaften. Sie spricht viele Sprachen: Deutsch, Englisch, aber auch etwas Französisch und Spanisch.
Ich wusste nicht, dass so viele Migranten nach Italien kommen.
Ich wusste auch nicht, wie schwierig es für Flüchtlinge ist, nach Europa zu kommen.
Ich habe gelernt, dass Süditalien früher sehr arm war und viele Italiener*innen auswandern mussten.
Ich wusste nicht, dass Italiener, die nach Frankreich auswanderten, um eine bessere Arbeit zu finden, oft schlecht behandelt wurden.
Ich habe erfahren, dass die Mafia viele Ankunftslager für Flüchtlinge kontrolliert.
Ich habe gelernt, dass Deutschland in den 50er Jahren Arbeiter aus Italien geholt hat, weil es nicht genügend eigene Arbeitskräfte gab.
Ich habe viel über die Arbeit der NGOs für Flüchtlinge gelernt.
Was sagt Gaia zum Projekt?
An diesem Projekt zusammen mit der Klasse 8e teilzunehmen, war für mich eine sehr lehrreiche, interessante und auch lustige Erfahrung.
Die Klasse war von Anfang an neugierig und freundlich zu mir.
Gemeinsam haben wir das Thema Migration mit Fokus auf Italien erforscht: das Italien, das in den 70er-Jahren ausgewandert ist, und das heutige Italien, das Menschen aufnimmt.
Es war sehr spannend, mein Land aus dieser Perspektive zu zeigen, über das Thema zu sprechen und Ideen mit den Schülern auszutauschen.
Die Schüler waren von Anfang an sehr offen und haben aktiv im Unterricht mitgemacht.
Diese Klasse kennenzulernen war eine tolle Chance für mich. Ich bin dankbar, dass ich bei diesem Projekt mitmachen und mit ihnen zusammenarbeiten durfte.
Ich danke der ganzen Klasse für ihre Teilnahme und besonders Madame Serrier für ihre große Unterstützung bei meiner Arbeit.